La dolce Vita in Roma

Viele Wege führen nach Rom. Und so auch meiner im Frühjahr 2011, zugegebenermaßen per Flugzeug. Innereuropäische Flüge waren und sind einfach verführerisch günstig, sodass ich spontan fünf Tage Rom gebucht habe. Diese Spontaneität war eine denkbar fantastische Eingebung. Ich hatte große Erwartungen an Rom und sie sind alle erfüllt worden!

La vita di Roma

Haben Sie den Film “In Rome with Love” von Woody Allen gesehen? Oder “Eat, Pray, Love?”, wenigstens den berühmtesten neuzeitlichen Epos “La dolce vita”, in dem Anita Eckberg aus dem Trevi Brunnen steigt? Nun, was auch immer; eines kann ich versichern: Das römische Flair ist unvergleichlich und die Filme übertreiben nicht. Schauen Sie vorab Bewegtbilder, lesen Sie Bücher, Romane und viel mehr. È vero – es stimmt.

Rom beim Sonnenuntergang.

Rom beim Sonnenuntergang.

Weil das römische Leben so markant ist und sich macho-mäßig, aber charmant an jeder Ecke aufdrängt, ist es für mich das Charakteristischste in meinem Bericht. Rom ist im Jahr 753 v. Chr. gegründet worden und damit eine der ältesten Städte der Welt. Die italienische Hauptstadt pulsiert vor Leben und Geschichte, während die Römer eine nonchalante, lässige Arroganz an den Tag legen. Im März war es wunderbar sonnig während der gesamten fünf Tage und das Licht wurde zum Abend immer goldener! Und in diesem goldenen Sonnenlicht wirken selbst Straßenzüge, die wir in Deutschland als schrottig bezeichnen würden, fantastisch pittoresk und charmant.

Die Römer

Italienisch wird nicht umsonst als eine der melodischsten Sprachen überhaupt bezeichnet. Selbst wenn Römer in ihr Telefonino, ihr Handy, fluchen und schimpfen, hört es sich noch klangvoll an. Überhaupt sind die Römer mediterran freundlich: Sie unterhielten sich selbst mit mir, wenn sie kein Englisch konnten. Und ich spreche kein Italienisch! Erstaunlicherweise hat es funktioniert und alle waren happy. Vermutlich amüsieren sich echte Römer über die Touristen, die mit Begeisterung in jeden Winkel der Metropole laufen und mit verklärten Augen alles bestaunen. Aber sie helfen gerne, wenn man nachfragt. Freilich sollte man nicht garantiert eine richtige Antwort erwarten oder eine, die die einfachste Lösung beinhaltet. Es kann sein, dass die freundliche Auskunft so ausufernd ist, dass man hinterher verwirrter ist als vorher.

Pizza, Pasta, Dolci!

Zu la dolce vita gehört definitiv italienisches Essen. Und das habe ich mit Begeisterung gesucht und gefunden. Auf meinem touristischen Essensplan standen auch ganz klischeehaft die Klassiker Italiens – Pizza, Pasta, Gelato, Tiramisu, Käse, Oliven und Wein.

La Gallina Blanca

Meine Pizza habe ich in einem recht touristischen Lokal “La Gallina Blanca”, auf deutsch “Der weißen Henne” in der Nähe des Hauptbahnhofes Stazione Termini bekommen. Und sie war erwartungsgemäß lecker; das Lokal scheinbar authentisch geblieben, hat aber für mich ungewohnt ein recht hohes Trinkgeld automatisch mit auf die Rechnung aufgeschlagen. Zwanzig Prozent sind meiner Meinung nach relativ hoch, besonders, da der Service in Ordnung, aber nicht herausragend war. Es ist trotzdem eine Empfehlung wert, aber es lohnt sich sicher auch, noch andere Ristorantes zu finden.

Am Trevi-Brunnen. Natürlich habe ich eine Münze eingeworfen.

Am Trevi-Brunnen. Natürlich habe ich eine Münze eingeworfen.

Das Gelato am Trevi Brunnen

Leider weiß ich nicht mehr, wie die Eisdiele direkt am Trevi-Brunnen heißt. Aber ich kann guten Gewissens versichern, hier sensationelles Eis gegessen zu haben. Und es war nicht die einzige Eisdiele, die ich ausprobiert habe in Rom. Hier war es definitiv am Besten! Wie in Italien übliche wird das Gelato großzügig in die Becher gespachtelt. Mit zwei Sorten ist man in der Regel erst einmal gut beschäftigt. Es ist unglaublich cremig und die Sortenvielfalt ist beeindruckend. Nach etwas googlen könnte es diese Gelateria gewesen sein, das “Il Gelato di San Crispina”. Es könnte aber auch diese Gelateria Valentino gewesen sein.

Käse, Oliven, und noch mehr Gelato

Es macht mir sehr viel Spaß in einheimische Supermärkte zu gehen und im dortigen Angebot zu stöbern. Und selbstverständlich musste ich das auch in Rom tun. Mitgenommen habe ich Eindrücke von beeindruckend riesigen Parmesan-Stücken und einer recht großen Oliven- und Weinauswahl. Davon musste natürlich auch etwas gekauft werden, damit ein frugales zünftiges Mahl auf einem der großen Plätze genossen werden konnte. Die Pasta habe ich nicht mehr geschafft in den Tagen in Rom und statt Tiramisu habe ich nur einen Nutella-Kuchen gefunden, der aber auch lecker war. Letztlich muss ich zugeben, dass meine Hauptnahrung in den fünf Tagen das italienische Gelato war. Das gibt es aber auch an jeder Ecke und es schmeckt unglaublich gut!

Mediterranes, pittoreskes Flair in Rom.

Mediterranes, pittoreskes Flair in Rom.

Rom – Die Citytour

In den fünf Tagen habe ich in Rom unzählige Plätze, Gebäude und Sehenswürdigkeiten besucht. Die wichtigsten versuche ich kurz zu beschreiben. Für einen ersten Überblick habe ich mich tatsächlich dazu hinreißen lassen, eine City-Bustour zu buchen. Irgendwo in der Welt gibt es garantiert einen Konzern, der diese Sight-Seeing Busse herstellt, da sie überall gleich aussehen und auch das Prinzip ist stets dasselbe. Man weiß, was man zu erwarten hat. Und es hat sich gelohnt, da bestes Sonnenwetter war und ich nach dieser Tour genau wusste, wo ich speziell alleine noch einmal hinwollte.

Noch einmal das Forum Romanum im Gegenlicht

Das Forum Romanum im Gegenlicht

Das Forum Romanum

Politische Geschichte ist auf dem Forum Romanum geschrieben worden. Und man kommt nicht umhin, die Ruinen zu bewundern. Von außen erhält man einen hervorragenden Einblick auf den Platz, wer hinein möchte, muss allerdings Eintritt zahlen. Die Römer waren eben schon immer sehr geschäftstüchtig.

Geschäftstüchtig sind die Römer! In Kirchen gibt es elektrische Kerzen, die gegen Geldeinwurf aufflammen.

Geschäftstüchtig sind die Römer! In Kirchen gibt es elektrische Kerzen, die gegen Geldeinwurf aufflammen.

Das Kollosseum - what else to say? Beeindruckend und beeindruckend wie geschäftstüchtig es genutzt wird. Abgegittert und nur für Eintritt von innen zu besichtigen.

Das Kollosseum – what else to say? Beeindruckend und beeindruckend wie geschäftstüchtig es genutzt wird. Abgegittert und nur für Eintritt von innen zu besichtigen.

Das Kollosseum

Gewaltig und eben kollossal: Das ist das Kollosseum. Spektakulär, beeindruckend, beherrschend so steht das Bauwerk da. Von außen kann man durch die Bögen hineinspähen, für einen Innenbesichtigung hätte ich 2011 etwa 11,- EUR ermäßigten Studentenpreis zahlen müssen, was mir zuviel Geld war. Hier hilft beim nächsten Besuch die Rom-Citycard vielleicht weiter!

Circus Maximus, die erhaltene Freifläche.

Circus Maximus, die erhaltene Freifläche.

Der Circus Maximus

Viel ist vom berühmten Circus Maximus nicht mehr übrig, aber die gewaltigen Ausmaße sind noch erkennbar und das Gesamtkonzept ist durch die Ruinen sichtbar. Man kann sich mit Leichtigkeit vorstellen, wie die Massen bei den Wagenrennen gebrodelt und mitgefiebert haben müssen. Es ist vor allem der Hauch der Vergangenheit, der so präsent ist und diesen Ort lebendig erscheinen lässt. Man kann das Gelände von außen betrachten.

Fazit: Lohnt sich, aber man sollte Fantasie mitbringen und keinen vollständig erhaltenen Circus Maximus erwarten. Der Besuch ist nicht besonders zeitaufwändig, eine Metro Station findet sich nämlich ganz in der Nähe.

Die Sixtinische Kapelle

In die Sixtinische Kapelle wollte ich unbedingt hinein. Als ich ankam, wand sich die Schlange der wartenden Menschen um mehrere Straßenecken. Insgesamt würde ich sie auf eine Länge von mehreren hundert Metern schätzen und die Wartezeit auf 2 – 3 Stunden. Danach habe ich sofort beschlossen, dass die Sixtinische Kapelle beim nächsten Besuch Roms dran wäre, aber jetzt keine Option mehr ist. Übrigens kann man mit der Rom-Citycard schneller hinein. Es gibt in jedem Fall zwei Einlässe und der Fast-Track wäre auch sofort passierbar gewesen.

Fazit: Spontaner Besuch unmöglich, es sei denn, man meditiert gerne stundenlang stehend zwischen vielen Menschen.

Blick von oben auf den Piazza del Popolo

Blick von oben auf den Piazza del Popolo

Piazza del Popolo

Noch ein ziemlich großer Platz in Rom! Auch hier ist immer etwas los, die Piazza del Popolo habe ich mehrfach besucht in den Tagen. Vom Pincio hat man einen wunderbaren Überblick über die Piazza und kann bei klarem Wetter locker bis zum Petersdom blicken. Der Pincio ist ein Hügel in Rom, gehört aber nicht zu den berühmten sieben Hügeln der Stadt. Neben dem Blick über die Piazza del Popolo kann man auf dem Hügel weiter spazieren und kommt dann oberhalb der Spanischen Treppe an. Die Villa Borghese ist ebenfalls in fußläufiger Reichweite. Leider habe ich diese nicht mehr besuchen können; die Zeit hat einfach nicht ausgereicht.

Fazit: Must-Seen, quirliger Platz voller Leben und beste Ausgangsposition für diverse andere Highlights und einen fantastischen Ausblick über Rom.

Der Trevi-Brunnen

Wer eine Münze in den Trevi-Brunnen wirft, wird wieder nach Rom kommen, so besagt es die Legende. Wer zwei Münzen wirft, verliebt sich in einem Römer und bei drei Münzen läuten die Hochzeitsglocken in Rom. Ich habe mich für die erste Variante entschieden, weil man mit dieser beeindruckenden Stadt in wenigen Tagen nicht fertig wird. Übrigens nimmt die Stadt mit diesen Münzwürfen etwa 1 Millionen Euro im Jahr ein, die an die Caritas gespendet werden. Der Fontana di Trevi ist eine der meist besuchten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Hier quirlt das Leben und man kann sich den Platz ohne Menschen quasi nicht vorstellen.

Fazit: Muss man unbedingt ansehen. Das Flair, die Geschichte, das pure Leben um den Platz. Und last but not least: Eine der besten Gelaterias ist am Trevi-Brunnen.

Die Spanische Treppe

Die Spanische Treppe in Rom ist das, was die Treppe vor Sacre Coeur in Paris ist: Ein überbevölkerter Treffpunkt, um zu lesen, sich auszuruhen, den Ausblick zu genießen, etwas zu picknicken und verschiedenen Künstlern beim Singen, Musizieren oder Malen zuzusehen. Eingetaucht in goldene Nachmittagssonne, mit direktem Blick über die Stadt, ist es ein faszinierendes Erlebnis. Hier habe ich mir auch entsprechend Zeit genommen und einfach die Atmosphäre beobachtet. Gleichzeitig gibt es um die Spanische Treppe unzählige Modeboutiquen für High Fashion. Es macht viel Spaß, die Gassen entlang zu schlendern und Eye-Shopping zu betreiben.

Fazit: Keine Frage, die Spanische Treppe ist ein Erlebnis!

Im Pantheon in Rom. Überfüllt wie fast alles.

Im Pantheon in Rom. Überfüllt wie fast alles.

Das Pantheon

Beton ist eine neuzeitliche Erfindung? Mitnichten! Im Pantheon in Rom ist eine der größten säulenfreien Kuppeln zu bewundern und sie ist aus einer betonähnlichen Substanz gefertigt worden. Vor über 2000 Jahren nutzten die Römer dieses Gussmauerwerk, um Fundamente von Bauwerken zu stabilisieren. Das Pantheon hatte für über 1700 Jahre die größte freistehende Kuppel. Um das Gewicht zu reduzieren, wurde die Decke kassettenartig gestaltet. Außerdem ist das Pantheon in Rom eines der besterhaltenen Bauwerke der Antike und wirklich fast vollständig original. Man stelle sich nur vor, dass seit 114 n Chr, als Kaiser Trajan den Bau beginnen ließt, so viele Menschen der letzten Epochen hier gestanden haben! Übrigens befindet sich auch auf dem sehr pittoresken Platz um das Pantheon eine ziemlich gute Gelateria.

Fazit: Beeindruckend! Muss man einfach hin und staunen.

Der Kapitol-Hügel

Einer der berühmtesten sieben Hügel von Rom und ursprünglich das Macht- und Religionszentrum der antiken Metropole. Hier fand sich der Tempel der Iuno, die für Geld stand. Später standen hier weitere Tempel, die man noch später durch eine Kirche ersetzte. Vorher gab es aber den Tempel der Kapitolinischen Trias auf dem Kapitol, bestehend aus Jupiter, Juno und Minerva. Damit war es der bedeutendste Tempel des römisches Reiches.

Mittlerweile ist der Platz auf dem Kapitol mit den umliegenden Palazzi aber nicht mehr antik-römisch, sondern neuzeitlich-klassisch. Das hängt damit zusammen, dass Michelangelo mit einem ganzheitlichen Neuentwurf die Finger im Spiel hatte. Im Jahr 1536 war der Platz dem damaligen Papst nicht mehr repräsentativ genug, sodass Michelangelo seinen großen Auftritt hatte. Die Fertigstellung erlebte er allerdings nicht mehr. Interessant war der Besuch vor allem aus diesem Grund und da Rom nicht nur aus antiken Überresten besteht, sondern weitaus mehr zu bieten hat.

Der Vatikan

Die Enklave in Rom und der Sitz des Papstes ist in jedem Fall ein Must-Seen. Der Anblick des Petersplatzes ist auch ausgesprochen spektakulär! Freilich muss ich zugeben, dass das Spektakuläre auch im Wesentlichen auf diesem weitläufigen und pompösen Platz beruht. Hier gibt es ebenfalls eine mehrere hundert Meter lange Warteschlange, um Einlass für den Petersdom zu gelangen. Insgesamt ist die Schlange zwar nur etwa ein Drittel so lang wie bei der Sixtinischen Kapelle, aber es reicht, um etwa eine Stunde zu anzustehen. Da dort relativ römische Verhältnisse vorlagen und man sich in Rom wie ein Römer benehmen soll, bin ich einfach frech an den wartenden Menschen nach vorne zum Einlass gegangen.

Der Platz vor dem Petersdom. Ziemlich spektakulär!

Der Platz vor dem Petersdom. Ziemlich spektakulär!

Der Petersdom

Keine Frage, der Petersdom ist ein gewaltiger Dom und mit dem Bernini-Altar sowohl als Gebäude als auch von der Innengestaltung kunsthistorisch bedeutend. Absolut darauf eingerichtet, die Gläubigen zu beeindrucken und ihnen die Macht und Bedeutung der römisch-katholischen Kirche vorzuführen. Pompös und irgendwie gegensätzlich zu den antik-römischen Bauwerken. Der Rundgang durch die Papstgruft ist derweil ziemlich langweilig. Den kann man sich getrost sparen! Es sei denn man ist entsprechend düster begeistert von kalten Räumlichkeiten mit Sarkophagen.

Die Vatikan-Post und die Schweizer Garde

Die Schweizer Garde sieht recht putzig aus in ihren zirkusartigen Uniformen. Wie bei allen Wachsoldaten vor repräsentativen Gebäuden ist es unmöglich, den Soldaten eine mimische Regung zu entlocken. Eigentlich müssten alle diese Männer ausgezeichnete Pokerspieler sein! Die Vatikan-Post ist recht altmodisch und pittoresk. Da sollte man durchaus einmal hineingesehen haben.

Fazit: Auslassen kann man den Vatikan auf keinen Fall. Der Petersplatz sowie der Dom sind spektakulär. Eine Führung kann man sich aber sparen.

Das Studentenviertel bei Nacht...teuer und belebt.

Das Studentenviertel bei Nacht…teuer und belebt.

Das Szeneviertel San Lorenzo

Die Ewige Stadt heißt schließlich auch so, weil es legendäre Weinbars, Clubs und Kneipen geben soll. Für ausführliche Erkundigungen war ich nach dem Tagesprogramm einfach zu fußmüde, aber für einen kurzen Abstecher ins Viertel San Lorenzo hat es noch gereicht. Hier finden sich viele kleine Bars, Pizzerien, Bistros und auch einige Clubs. Die Wände der alten römischen Häuser sind mit zum Teil durchaus sehenswerten Graffiti verziert und in den engen Gassen sind auch zu später Stunde Menschenmassen unterwegs. In San Lorenzo treffen sich vor allem junge Römer der Szene. Die Pizzen sahen so lecker aus und waren auch etwas günstiger als im Touristenzentrum. Abgesehen davon, dass die Pizzerien drinnen wie draußen vollkommen überfüllt waren, war ich auch vom Gelato noch gut satt. Letztlich entschied ich mich für eine kleinere Pinte, in der Hoffnung, dass dort hauptsächlich Einheimische waren.

Der Cocktail war lecker und super-teuer, die Atmosphäre hervorragend, die Menschen nett und ich habe gelernt, dass man wohl möglichst niemals in römischen Szenekneipen die Waschräume aufsuchen sollte. Niemals.

Der Verkehr in Rom

Erste Grundregel im römischen Verkehr: Passt schon. Zweite Regel: Gesetzliche Verkehrsregeln sind zur groben Orientierung geschaffen worden. Manchmal. Dritte Regel: Es gilt Regel eins.

Zu Fuß in Rom

Es bietet sich an, recht viel zu Fuß unterwegs zu sein. Auch wenn in Rom quasi kaum Verkehrsregeln gelten, gibt es eine Überraschung, auf die man sich als Fußgänger (meistens?) verlassen kann: Zebra-Streifen. Auch wenn der Verkehr sich dicht an dicht über die Straßen schiebt und man sich eigentlich nicht traut, auf die andere Straßenseite hinüber zu gehen, muss man sich an Zebra-Streifen einfach ein Herz fassen. Es wird sofort angehalten, der Verkehr stoppt, auch wenn man es kaum glauben mag. Da Rom nicht ebenerdig ist, sondern sieben Hügel und diverse Hügelchen beinhaltet, muss man gut zu Fuß sein. Da ich mir gleich am ersten Tag einen Bänderriss zugezogen hatte, war das eine Herausforderung!

Römisches Parken. Smarts, aber vor allem Roller sind das Fortbewegungsmittel der Wahl!

Römisches Parken. Smarts, aber vor allem Roller sind das Fortbewegungsmittel der Wahl!

Autos in Rom

Das kann man machen, aber nur mit viel Baldrian im Gepäck. Der untrainierte Mitteleuropäer, besonders aus dem Verkehrsregel-peniblen Deutschland wird schnell wahnsinnig in Rom. Prinzipiell passt ein Auto überall durch oder vorbei. Und wenn es mal schrammt, ist das nicht weiter tragisch. Es hat doch gepasst, va bene! Beim Ein- und Ausparken ist es ähnlich: Parklücken, die zu klein sind gibt es nicht! Ein bisschen nach vorne dotzen, ein wenig das hintere Auto wegdrücken und das eigene Auto steht perfekt! Ich vermute, dass Römer weder Handbremsen anziehen, noch den Gang einlegen, weil bereits parkende Auto erstaunlich leicht zu bewegen waren von Einparkern. Daher sind die Autos oft auch ziemlich zerkratzt.

Roller - und es sind noch harmlos wenige auf diesem Bild.

Roller – und es sind noch harmlos wenige auf diesem Bild.

Roller in Rom

Verkehrsmittel der Wahl in Rom sind Roller. Überall, an jeder Ecke, wie Fliegenschwärme stehen und fahren sie herum. In allen Ausführungen, Farben und PS-Stärken quetschen sich Roller an stehenden und fahren Autoschlangen vorbei. Wo die meisten Roller stehen, ist in der Regel die Ampel. Nämlich vorne! Der einzige Platz, der einem Rollerfahrer gebührt ist am Anfang. Genial passend für Rom und die engen Straßen, haben Roller hier einfach ihre ureigenste Bestimmung. Allerdings ist die offensiv-aggressive Fahrweise nichts für Neueinsteiger!

Fahrrad in Rom

Habe ich eins gesehen? Kein einziges. Fahrräder spielen in Rom keine nennenswerte Rolle, was angesichts der ganzen Amateur-Formel-1 Fahrer auf römischen Straßen auch kein Wunder ist. Der Mensch hat schließlich überlebt, weil er sich angepasst hat und gelernt hat, Gefahren auszuweichen.

Roms entzückender Underground.

Roms entzückender Underground.

Der ÖPNV in Rom

Mit Bus und Metropolitana kommt man in Rom ziemlich gut vom Fleck; zumal die Tickets zumindest 2011 noch spottbillig waren mit 1,-EUR pro Einzelfahrt. Die Tram habe ich nicht benutzt.

Die Express- und Stadtbusse fahren sowohl in normalgroßen Bussen als auch in winzigen Bussen, ähnlich groß wie ein Multivan. Diese Minibusse quetschen sich dann durch wahnsinnig enge römische Gassen. Aber auch hier gilt: Passt schon. Die Pläne an den Bushaltestellen waren mir zunächst ein Buch mit sieben Siegeln, aber so in etwa habe ich es dann verstanden. Was nichtsdestotrotz dazu geführt hat, dass ich an einem Tag 4x ums Kolosseum gefahren bin. Immer wieder auf verschiedenen Routen, weil ich nie den richtigen Anschlussbus erwischt habe. Aber es hat mir unerwartete Einblicke in kleine Gassen und nette Gespräche mit mitfahrenden Römern beschert. Insofern war es ein Glück.

Die Metropolitana ist ziemlich dreckig, ziemlich nützlich und einfach zu verstehen. Meiner Erinnerung nach gibt es genau zwei Linien, die man entweder hin oder zurück fahren kann. Es stinkt in der Metro zum Gotterbarmen, es gibt unzählige Bettler und das Gesamterlebnis ist eher unschön.

Der römische Hauptstadtflughafen Fiumicino

Der interkontinentale Flughafen ist eine Orientierungswüste. Das muss ich einfach noch ergänzen. Sich hinaus zu winden ist eine Herausforderung, das richtige Abflug-Gate zu finden wird zur Stressprobe. Es ist einer der verkehrsreichsten Flughäfen Europas und ich kann jedem nur ans Herz legen, sehr sehr viel Pufferzeit einzuplanen. Oder über einen fabelhaften Radar für Flughäfen zu verfügen. Vom und zum Flughafen fahren öffentliche Shuttle-Busse, was vermutlich überteuert, aber sehr praktisch ist.

Fazit

Fünf Tage in Rom reichen für flüchtige, begeisternde Impressionen! Für soviele weitere Bauwerke und kulinarische Trips hat die Zeit nicht ausgereicht. Es bleibt mir also gar nichts anderes übrig als die italienische Hauptstadt wieder zu besuchen. Außerdem habe ich noch längst nicht annähernd genügend Gelaterias ausprobiert. Rom ist eine Stadt, die man gesehen haben muss, in der man Gelati, Pizza und Pasta gegessen und Wein getrunken haben muss. Die man bei Nacht ebenso wie bei Tag durchstreifen sollte. Rom erlebt man, ob man will oder nicht. Die Römer sind eben die Römer. Und sie helfen sehr gerne weiter, wenn man etwas nachfragt, was dann nicht selten in längeren Mono- und Dialogen endet. Übrigens habe ich für den ganzen Kurztrip nach Rom inklusive Flügen, Essen und Unterkunft etc. weniger als 400,- EUR bezahlt.

Senatus Poulusque Romanus - Dem Senat und Volk von Rom!

Senatus Poulusque Romanus – Dem Senat und Volk von Rom!