La Cite de la Mer und das französische Atom U-Boot

Ich möchte nicht viel zu Cherbourg sagen, da die Stadt, nun ja, ein ziemlich verschlafenes Nest ist. Allerdings ist das Museum La Cite de la Mer ein Abstecher nach Cherbourg Wert. Nicht nur dass man sich hier die vorletzte Anlegestelle der Titanic ansehen kann, nein man kann sogar das einzige frei zugängliche Atom U-Boot der Welt besuchen. Und für U-Boot Enthusiasten oder Fans des Films “Das Boot” ist dies einfach ein Muss. In diesem Beitrag wirst du deswegen mehr Infos zu dem Museum als zu Cherbourg finden.

Parkmöglichkeiten

Angeblich soll das Museum jedes Jahr rund 2 Millionen Besucher haben. Davon haben wir bei unserem Besuch aber nicht viel mitbekommen, weswegen die Parkplätze vor dem Museum auch zahlreich zur Verfügung standen. Interessant fand ich, dass es hier auch viele Parkplätze für Wohnmobile gab. Anscheinend ist das Museum auch ein beliebtes Ziel für Camper.

La Cite de la Mer 03

Foyer

In der Eingangshalle des Museum findet man eine kleine Mini-Ausstellung zu Forschungs U-Booten und deren absolvierten Tauchtiefen.

Liste der U-Boote mit deren Tauchtiefen in La Cite de la Mer

U-Boot Tauchtiefe Besatzung Ersttauchgang
Nautilus 10 Meter 3 1800
Total Sub 60 Meter 5 1969
Galeazzi 150 Meter
Globule Le Redoutable 300 Meter 2 1974
Bathysphere 908 Meter
Cyana 3.000 Meter 3 1969
Alvin 4.500 Meter
Mir 6.000 Meter 3 1987
Nautile Mer 6.000 Meter 3 1984
Shinkai 6.500 Meter
Deepsea Challenger 10.908 Meter 1 2012
Archimede 11.000 Meter 3 1961

Eintrittspreise

Erwachsene: 18 Euro
Kinder & Jugendliche
5 bis 17 Jahre:
13 Euro
Kinder unter 5 Jahre: kostenfrei
Eingangshalle La Cite de la Mer

Eingangshalle La Cite de la Mer

Mein Hinweis: Unbedingt sollte man auf der Karte nachsehen wann man den Bereich des Museums besuchen kann, bei dem man virtuell den Meeresboden erkundet. Wir haben dies leider verpasst, weil wir nicht verstanden haben was es mit dieser Zeitangabe auf sich hatte.

Eingangsbereich La Cite de la Mer

Eingangsbereich La Cite de la Mer

Titanic

Abfertigungshalle

Cherbour gehört zu den 3 Häfen in Europa an den die Titanic anlegte, bevor sie von einem Eisberg gecrasht wurde. Der Rundgang durch das Museum beginnt deswegen auch in der Abfertigungshalle der Passagiere für die Titanic, welcher einen langen Abfertigungsthresen besitzt.

Empfangshalle für Passagiere der Titanic

Empfangshalle für Passagiere der Titanic

Untergang im Zeitraffer

Anschließend begibt man sich in die Tiefen, also ein Geschoss tiefer. Dort kann man auf einer Panoramaleinwand der Fahrt der Titanic beiwohnen, inkl. dem Zusammenstoß mit dem Eisberg und natürlich den Untergang. Das ganze läuft in Zeitraffer ab, gespickt mit Kommentaren von Passagieren.

Kabinen der Passagiere

Im hinteren Teil der Ausstellung kann man sich nachgebaute Kabinen der Passagiere ansehen. Zudem erfährt man jede Menge Infos, leider aber alle nur auf Französisch und Englisch, zum Untergang der Titanic.

Mein Hinweis: In der Ausstellung gibt es auch einen Zeitungsausschnitt auf dem als Schlagzeile vermeldet wurde, dass alle Passagiere der Titanic gerettet werden konnten. Welche Ironie.

Das französische Atom U-Boot

Französisches Atom U-Boot 32

Ein Atom U-Boot einmal von Innen zu sehen, dass wollte ich schon immer mal. Besonders interessant war dabei für mich, wie sieht es in einer solchen Sardinenbüchse aus? Und wie lebte die Besatzung auf diesem engen Raum? Besonders gut fand ich, es gab einen deutschen Audioguide. So verstand auch ich alles und erfuhr so manche interessante Info die mir komplett neu war.

Französisches Atom U-Boot 31

Schlafkojen

Französisches Atom U-Boot 29

Das französische Atom U-Boot hatte eine Besatzung von 127 Mann. Jeder von ihnen hatte eine eigene Schlafkoje, was aber bisher auf U-Booten nicht üblich war. Die Offiziere verfügten zudem sogar über eine eigene kleine Schlafkabine mit eigenen Waschbecken.

Französisches Atom U-Boot 23

Offiziersmesse

Die Offiziersmesse war auf diesem U-Boot sehr luxuriös ausgestattet. Sie verfügte über mehrere Ledersessel und eine eigene kleine Bibliothek. Ich sah zudem eine Siebträgerkaffeemaschine, anstatt einer einfachen Filterkaffeemaschine, tpisch französisch.

Französisches Atom U-Boot 22

Versorgung

Das U-Boot besaß Nahrungsreserven für 70 Tage. In dieser Zeit konnte es theoretisch auch unter Wasser bleiben. Zudem gab es an Bord eine eigene Bäckerei in der täglich frisches Brot gebacken wurde. Der Kochplan wurde im Übrigen 14 Tage voraus geplant.

Alltag

Das Durchschnittsalter an Bord war 24 Jahre. Die Besatzung arbeitet dabei in einem 3 Schichtensystem. 8 Stunden wurde Dienst geschoben, 8 Stunden waren für Sport und Ausbesserungsarbeiten und 8 Stunden konnte man schlafen.

Walkmanverbot

Zu jederzeit wurde das Gemeinschaftsleben an Bord gefördert. Wein wurde dazu kostenfrei ausgegeben ohne das es jemals zum Missbrauch kam. Das einzige Problem was man mal hatte waren Walkmans. Als diese aufkamen zogen sich viele Besatzungsmitglieder in ihre Kojen zurück und nahmen nicht mehr an gemeinsamen Aktivitäten teil. Deswegen verbot man Walkmans an Bord sehr schnell.

Krankenstation

Auf dem U-Boot gab es auch eine Krankenstation. Diese befand sich im vorderen Teil des U-Bootes im unteren Bereich. Die OP-Britsche konnte zum OP-Stuhl umgebaut werden. Der Arzt an Bord musste ein Allrounder sein. Denn neben einfachen Zahn-OPs soll dieser auch schon mal eine Blinddarm Operation durchgeführt haben.

Video vom Atom U-Boot

Zum Anschauen einfach auf das Bild klicken.

Meeresmuseum

Meeresmuseum La Cite de la Mer 05

Der dritte Bereich widmet sich der Erforschung des Meeres. Auch hier findet man die Informationen in französisch und zum Teil in englisch vor. Interessant in diesem Bereich sind die Aquarien mit den verschiedenen Meerestieren, darunter auch ein Aquarium mit vielen Seepferdchen.

Mein persönlicher Eindruck

Mir hat das Museum, aber im Besonderen das U-Boot sehr gut gefallen. Der Besuch hatte sich gelohnt, auch wenn ich Schade fand, dass ich den Meeresboden nicht erkunden konnte. Allerdings waren die restlichen Infos schon sehr ausreichend und zum Teil sehr viel. Ich denke wenn man sich alles in Ruhe ansehen und vielleicht sogar durchlesen möchte, benötigt man für das ganze Museum rund 4 bis 6 Stunden. Mal schnell durchrennen lohnt sich hier auf jeden Fall nicht.

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