Tagesausflug nach Nordirland – inkl. Belfast & Giants Causeway

Du machst eine Rundreise durch Irland und willst dir auch mal Nordirland ansehen? Dann habe ich dir in diesem Beitrag eine kleine Tour zusammengestellt, die du problemlos an einem Tag bewältigen kannst. Die einzige Voraussetzung ist aber, du hast ein Mietwagen und musst nicht mit den Öffentlichen fahren. Denn ansonsten wirst du die Tour nicht an einem Tag schaffen.

Als ideale Vorbereitung auf den Tagesausflug in Nordirland, solltest du bereits am Abend davor einreisen. Bedenke dabei, dass Nordirland zu Großbritannien gehört und du dementsprechend vorher schon einmal ein paar britische Pfunds tauschen solltest, denn mit Euro kannst du hier nicht bezahlen.

Altes Fabrikgebäude in Belfast

In Belfast gibt es noch einige Viertel, in denen alte Fabrikgebäude stehen.

Die Einreise nach Nordirland ist “noch” einfach (mal schauen wie das nach dem Brexit wird). Du fährst hier einfach über die grüne Grenze, alles natürlich ohne weitere Grenzkontrollen, so wie du es auch in den meisten Ländern in Europa gewöhnt bist. Für die Einreise brauchst du nur einen gültigen Personalausweis.

Auf der folgenden Tour, die ich für dich zusammengestellt habe, wirst du die folgenden Orte sehen:

  • Whiskeybrennerei Old Bushmills Distillery
  • Damm der Riesen – Giant’s Causeway
  • Hängebrücke Carrick-a-Rede
  • Street Art in Belfast

Als Startpunkt empfehle ich dir Bushmills, so dass du bereits früh, gleich als Erster, eine Führung durch die Distillery machen kannst. Suche dir hier am Besten gleich eine Übernachtung in dem Ort, so dass du eine kurze Anreise hast.

Brennereianlage der Old Bushmills Distillery

Die Old Bushmills Distillery gehört zu den ältesten Whiskeybrennereien auf der Welt

Whiskeybrennerei Old Bushmills Distillery

Wenn du eine der ältesten Whiskeybrennereien der Welt besuchen möchtest, dann musst du dir unbedingt die Old Bushmills Distillery ansehen. Hier wird seit über 400 Jahren Whiskey gebrannt, viele Jahre davon illegal. Der bekannteste Whiskey der von hier kommt ist der Irish Single Malt Whiskey, denn die Old Bushmills Distillery war für viele Jahre die einzige Brennerei, welche diesen Whiskey überhaupt herstellte.

Die Brennerei kannst du dir auch ohne Führung kurz ansehen. Hierfür gibt es einen Geschenkeshop in dem du auch Bushmills Whiskey kaufen kannst. Allerdings empfehle ich dir eine Führung mitzumachen. Sei dafür am Besten gegen 9:00 Uhr an der Brennerei, da die ersten Führungen je nach Jahreszeit zwischen 9:15 und 9:30 starten. Parkplätze wirst du vor der Brennerei genügend finden.

Fässer von der Old Bushmills Distillery

In solchen Fässern wurde der Bushmills Whiskey zur Reife gelagert

Mo.-Sa. 9:30 – 16:45
So. 12:00 – 16:45
Erwachsene: 9 Pfund
Kinder ab 8 Jahre: 5 Pfund
Kinder unter 8 Jahren dürfen an der Führung nicht teilnehmen
weitere Infos unter: bushmills.com/distillery/

Mein Hinweis: Die Führung lohnt sich auf jeden Fall wenn du mehr über die Herstellung von Whiskey erfahren möchtest. Bei der Führungs wird dir alles gezeigt, beginnend vom Maischebehälter bis zur endgültigen Verpackung des Whiskeys. Interessiert dich das Thema noch weiter, dann besuche mal das Whiskeymuseum in Dublin. Hier erfährst du etwas zur Geschichte des Whiskeys.

Old Bushmills Besucherzentrum

Im Besucherzentrum kannst du dir Bushmills Whiskey kaufen, den es nur hier gibt.

Giant’s Causeway – Damm der Riesen

Der Giant’s Causeway ist das bekannteste Naturhighlight in Nordirland. Die rund 40.000 Basaltsäulen, die nahezu alle gleich aussehen, sind bereits über 60 Millionen Jahre alt. Das Gebiet ist riesig und gleicht wirklich einer Ablagefläche von gigantischem Baumaterial aus Stein. Der Sage nach sollen diese Säulen aber von einem Riesen zum Bau eines Dammes genutzt worden sein. Später wurde der Damm von Demselben zerstört, so dass dieses Gebiet zurück blieb.

Das Naturhighlight ist ganzjährig geöffnet. Es gibt mehrere Pfade von denen aus du zu dem Naturhighlight gelangen kannst. Der bekannteste Weg führt aber durch ein Besucherzentrum, in dem du von 9:00 Uhr – 18:00 Uhr auch Eintritt bezahlen darfst. Dieser ist mit 12,50 Pfund nicht ganz günstig. Neben dem Besucherzentrum gibt es mehrere Parkplätze. Auch diese sind von 9:00 Uhr – 18:00 Uhr kostenpflichtig.

Basaltsäulen als Blöcke beim Giant's Causeway

Die Unmengen an Basaltsäulen beim Giant’s Causeway sind wirklich beeindruckend

Mein Insidertipp: Willst du dir den teuren Eintritt und die Parkgebühren sparen, dann besuche den Giant’s Causeway außerhalb der Öffnungszeiten. Dann kannst du kostenfrei parken und kommst auch ohne Probleme zu dem Naturhighlight. Während der Öffnungszeiten kannst du aber auch auf einem Weg neben dem Besucherzentrum vorbei gehen und dir somit den Eintritt sparen. Allerdings ist der Giant’s Causeway zu dieser Zeit immer von Touristen überlaufen.

Der Giant’s Causeway besteht aus 3 Highlights, die du dir alle ansehen solltest:

  1. Giant’s Causeway: Hier siehst du wie die Basaltsäulen direkt ins Meer hinein laufen. Du kannst auf den Säulen herumlaufen, solltest aber aufpassen, dass du hier nicht ausrutschst.
  2. Giant’s Organ: Dies sind die höchsten Basaltsäulen, die du dir hier ansehen kannst. Sie bilden eine Felswand und sind knapp 12 Meter hoch.
  3. Shepherd’s Steps: Dabei handelt es sich um einen Aussichtspunkt am oberen Ende der Giant’s Organ. Hierzu musst du ein paar Treppen hinaufsteigen, hast aber von da oben einen schönen Blick auf den Giant’s Causeway
Basaltsäulen am Boden beim Giant's Causeway

Viele der Basaltsäulen gleichen einander.

Hängebrücke Carrick-a-Rede

Nur rund 15 Autominuten von dem Giant’s Causeway entfernt gibt es ein weiteres kleines Naturhighlight, eine Hängebrücke, die aber auch etwas kostenintensiv ist. Diese gehört, wie der Damm der Riesen, zu den Highlights in dieser Gegend. Und sofern du Natur magst, solltest du auch diese besuchen. Denn auf dem Weg dahin folgst du der Küstenlinie zu Fuß und hast somit einen schönen Blick auf den Ozean.

Willst du zur der Hängebrücke Carrick-a-Rede, parke am Besten beim “The Weighbridge Tearoom”. Hier gibt es mehrere Parkplätze. Und von hier aus sind es dann auch nur noch mal rund 20 Minuten zu Fuß, auf gemütlichen Wanderweg, bis zur Brücke. Dort angekommen musst du Eintritt bezahlen. Derzeit werden dafür 9 Pfund verlangt, wobei die Brücke täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr geöffnet ist. Beachten solltest du auch, es dürfen nicht unbegrenzt viele Personen auf die Brücke. Deswegen kann es auch passieren, dass du mal etwas warten musst.

Hängebrücke Carrick-a-Rede in Nordirland

Die Hängebrücke Carrick-a-Rede ist zwar nicht gefährlich, sorgt aber trotzdem bei Einigen für Aufregung.

Belfast – Street Art

Belfast ist dir vielleicht durch den nordirischen Konflikt bekannt, mit dem die Stadt bis Ende der 90er zu kämpfen hatte. Aus dieser Zeit gibt es in der Stadt sehr viele Wandmalereien die es sich lohnt anzusehen. Viele dieser Bilder zeigen auch heute noch wo einmal die Grenze zwischen den beiden Gegnern verlief.

Bild der Queen an einer Häuserwand in Belfast

Eines der bekanntesten Street Art Bildern ist das Bild der Queen an einer Häuserwand.

Von der Nordküste Nordirlands bis nach Belfast brauchst du rund 90 Minuten mit dem Auto. In der Stadt gibt es gleich mehrere Viertel in denen du dir anschließend die Street Art aus dem Nordirlandkonflikt ansehen kannst. Hier mal eine Liste der wichtigsten Gebiete und Straßen:

  • Whiterock Road (nördlich)
  • Falls Road
  • Shankill Road
  • Donegall Road (südlich)
  • Newtownards Road
  • Albertbridge Road
Wandbilder an Häusern in Belfast

An vielen der alten Häuser wirst du auch heute noch Wandbilder sehen.

Mein Hinweis: Ich würde dir empfehlen dir nicht alle Wandmalereien anzusehen. Suche dir stattdessen 1 bis 2 interessante Gebiete heraus und stelle dein Auto dort irgendwo in der Nähe auf einem öffentlichen Parkplatz ab. In den meisten Gebieten gibt es Supermärkte wo du das Auto kurz hinstellen kannst. Anschließend erkunde das Gebiet zu Fuß und schaue dir die Bilder an.

Seit dem Ende des Konflikts, vor über 20 Jahren, hat sich das Stadtbild stark verändert. Viele der Problemviertel, welche bis dahin zum Teil stark verbarrikadiert waren, sind in der Zwischenzeit geöffnet. Trotzdem findest du noch überall Überreste von Zäunen und Mauern, die darauf hinweisen, wie stark getrennt die Menschen hier einmal voneinander gelebt haben. In der Zwischenzeit ist es auch normal geworden, dass Touristen sich die Wandbilder ansehen. 10 Jahre nach dem Ende des Konflikts wurde man dafür noch schief angesehen.

Polizist mit Maschinenpistole in Belfast

Auch wenn es heutzutage kaum noch Probleme in Belfast gibt, patrouilliert hier die Polizei immer noch mit Maschinenpistolen.