Wandertour zum Kaiserjägersteig und den alten italienischen Kriegsstollen am Falzaregopass
Inhaltsverzeichnis
Du interessierst dich für Kriegsanlagen aus dem 1. Weltkrieg und willst wissen wie die Soldaten früher den Krieg erlebt haben? Dann mache die folgende Tour die dich durch einen der imposantesten Kriegsstollen und Kriegsanlagen aus dem ersten Weltkrieg führen wird.
An dem Museum Tre Sassi gibt es auch ein Freilichtmuseum an denen du weitere Bauten aus dem 1. Weltkrieg erkunden kannst. Als Ausgangspunkt für die Tour eignet sich das Museum hervorragend.
Startpunkt der Tour zum Kaiserjägersteig
Du kannst die Tour von 2 verschiedenen Punkten aus starten. Wenn du nur die Kriegsstollen sehen willst dann starte mit der Tour vom Falzaregopass. Hinter der Seilbahn findest du genügend Parkplätze auf denen du dein Auto abstellen kannst.
Von hier aus kannst du starten. Die Seilbahn befindet sich genau gegenüber von dem Haus auf dem Pass.
Interessierst du dich zudem für die Geschichte des Alpenkriegs, dann empfehle ich dir die Tour am Museum “Tre Sassi” zu beginnen. Hier kannst du vor oder nach der Tour noch das Museum besuchen und dem Freilichtmuseum, welches sich unterhalb des Museums befindet einen Besuch abstatten. Von dem Museum beginnt zudem auch der Kaiserjägersteig, den du aber auch von der Seilbahn am Falzaregopass gut ausgeschildert erreichts.
Kurzinfos
Gehzeit: | 4 – 5 Stunden |
Schwierigkeit: | KS1 |
Besuch im Museum: | 1 Stunde |
Außenanlagen des Museum: | 30 Minuten |
Mein Hinweis: Du willst auf Nummer sicher gehen? Dann schau mal hier nach und buche alles was du brauchst im voraus.
Aufstieg zur Seilbrücke am Kaiserjägersteig
Egal für was du dich entscheidest zum Beginn der Tour musst du erstmal den Berg leicht ansteigend hinauf. Solltest du vom Falzaregopass kommen folge einfach dem Weg 402 für ein paar Meter und zweige anschließend nach links zum Kaiserjägersteig ab. Vom Museum “Tre Sassi” befindet sich der Einstieg genau gegenüber des Museums auf der anderen Straßenseite. Hier folgt der Weg nach rechts quer ansteigend zum Massiv des Lagaccio.
Nach wenigen Metern kommst du an diesen Abzweig. Der Hinweis auf den Kaiserjägersteig ist hier gut ausgeschildert.
Nachdem du die ersten Stellungen erreicht hast, zweigt der Weg nach oben ab und zieht sich anschließend in schmalen Kehren den Grad hinauf. Vom Abzweig siehst du bereits die Hängebrücke, die einen Spalt überspannt. Folge diesem Weg hinauf bis zu den ersten Seilversicherungen, an denen du davor dein Klettersteigset anlegen kannst.
Den Grat zum Kaiserjägersteig siehst du bereits von Weitem. Auf diesem geht es hinauf zur Seilbrücke.
Mein Geheimtipp: Vom Falzaregopass kommend kurz vor den ersten Kriegsanlagen gibt es eine Stelle in der sich Murmeltiere breit gemacht haben. Mit etwas Glück und besonders bei schönem Wetter kannst du diese auf den Steinen sehen.
Mit etwas Glück wirst du hier Murmeltiere sehen. Also immer schön acht geben 🙂
Auf dem Kaiserjägersteig
Der Weg führt dich jetzt zuerst ein paar Holzstufen hinauf. Kurz darauf befindest du dich bereits an der Hängebrücke. Hast du diese überschritten und bist dem kurzen Band gefolgt, wirst du die ersten Stollen der Österreicher entdecken. Hier musst du etwas aufpassen, damit du diese nicht verpasst. Gehe dazu einfach in die Behausungen hinein, welche in den Stein gesprengt wurden. In manchen befinden sich Sichtschutzwände, in denen dahinter weitere Gänge abzweigen.
Über den ersten Kriegsbauten zieht sich der Steig weiter den Berg hinauf. Er quert das gesamte Massiv leicht ansteigend.
Anschließend folgst du dem Berg hinauf durch weitere alte Schützengräben. An deren Ende findest du weitere Tunnel aus dem 1. Weltkrieg die du gerne erkunden kannst. Rechts von hier zweigt ein kurzes Band ab, auf dem sich weitere Kriegstunnel befinden. Schwenke aber nicht zu sehr nach rechts ab, sondern bleibe auf dem Weg der von den letzten Schützengräben den Berg hinauf führt.
Von den Kriegsanlagen hast du einen schönen Blick auf den Pass.
Von hier aus geht es auf gutem Wege weiter hinauf. An unsicheren Stellen wirst du zudem Stahlseile finden, die dir den Aufstieg erleichtern sollen. Zudem gibt es immer wieder frische Holzstufen, über denen du ebenfalls schwierige Stellen bequem überwinden kannst. Der Weg führt hier zuerst den Berg weiter hinauf und quert im oberen Bereich diesen. Am Ende wirst du auf einen Wegweiser stoßen. Der Weg macht ihre eine 180 Grad Kurve und führt dich zum Gipfelkreuz.
Im oberen Bereich des Steigs läufst du auf Bändern am Felsen entlang.
Zwischenstopp an der Lagazuoi Hütte
Der Weg zum Gipfelkreuz und anschließend zur Lagazuoi Hütte ist sehr gut ausgebaut. Am Gipfelkreuz kannst du vor einer alten Granatenhülse noch ein Foto von dir schießen. Danach gehe einfach zu Lagazuoi Hütte und wenn du möchtest, und Platz findest, gönne dir hier ruhig eine Kleinigkeit. Der Blick von hier oben ist wirklich einmalig und nicht umsonst gibt es viele Italiener die mit der Seilbahn hier hinauf fahren, nur um die Aussicht zu genießen.
Notfallplan: Solltest du an dieser Stelle bereits fix und fertig sein, kannst du mit der Seilbahn wieder zurück zum Falzaregopass fahren. Allerdings empfehle ich dir dies wirklich nur, wenn du bereits im Aufstieg zur Hütte extreme Schwierigkeiten gehabt hast. Ansonsten mache eine längere Pause, damit du das anschließende Highlight nicht verpasst.
Foto am Gipfelkreuz ist eigentlich Pflichtprogramm. Aber hier tummeln sich auch viele Touristen die mit der Seilbahn nach oben gekommen sind.
Zustieg zu den italienischen Kriegsstollen
Direkt neben der Seilbahn wirst du auf ein Schild stoßen, auf denen steht “Zu den Tunneln”. Das Schild weist komischerweise direkt auf einen Schutzzaun. Hier solltest du aufpassen, denn der Pfad zu den italienischen Kriegsstollen führt neben der Seilbahn hinter dem Schutzzaun in die Tiefe. Lass dich nicht von der Tunnelstellung ablenken, welche du weiter vorne sehen wirst. Diese kannst du zwar gerne besuchen, aber von da aus musst du wieder zurück.
In der Nähe der Lagazuoi Hütte siehst du diese Anlage der Italiener. Schau sie dir ruhig an. Wenn du zu den Kriegsstollen willst, musst du aber wieder zurück.
Wichtiger Hinweis: Der Weg der neben der Stellung auf dem Laggacio den Berg hinab führt, würde dich einmal um das Massiv herum führen, so dass du unten wieder auf den Weg 402 stößt. Dieser Weg ist nur zu empfehlen, wenn du keine Stirnlampe oder andere Taschenlanmpe für den Stollen mit hast.
Die Schützengräben der Italiener sind auch heute noch gut zu erkennen. Die Aussicht von diesen ist wahnsinnig schön.
Zum Beginn des Abstiegs wirst du an Seilsicherungen den Fels hinab geleitet. Anschließend läufst du durch Schützengräben auf den äußeren Punkt eines Felsvorsprungs. Hier findest du rechterhand im Felsen eine kleine Tür. Dies ist der Eingang zu den italienischen Kriegsstollen. Ein Hinweisschild sagt dir zudem, dass du die Stollen nur mit festen Schuhwerk, Helm und einer Taschenlampe betreten solltest. Diese brauchst du auch, da die Stollen stockdunkel sind.
Kleiner Geheimtipp: Solltest du keine Stirnlampe und keinen Helm dabei haben, dann kannst du dir neben der Seilbahnstation am Falzaregopass einen ausleihen. Hier gibt es eine kleine Hütte in der du gegen eine Gebühr Helm und Stirnlampe bekommst.
Der Zugang zu den italienischen Kriegsstollen führt durch diese kleine Tür.
In den alten Kriegsstollen der Italiener
Die alten italienischen Kriegsstollen sind sehr gut ausgebaut. In diesen wirst du über Stufen und mit einer nahezu durchgehenden Seilsicherung den Berg hinab geführt. Im oberen Teil teilt sich der Kriegstollen in 2 Galerien auf. Egal welchen Weg du nimmst, auf beiden wirst du nach unten kommen. Immer wieder findest du zudem in den Stollen Kammern und Infotafeln in denen du sehen und lesen kannst wie die Soldaten hier gelebt haben.
Solche Infotafeln wirst du im Kriegsstollen an vielen Stellen finden. Leider kann man diese zum Teil nur sehr schlecht noch entziffern.
Am Ende der Kriegsstollen gibt es einen weiteren Abzweig. Achte hier darauf, dass du den Abzweig zum Falzaregopass nimmst, außer du willst weitere Kriegsstollen erkunden. Nachdem du das Tageslicht wieder erreicht hast, folge den Seilversicherungen den Felsen hinab. Anschließend wirst du nach einem kurzen Band noch einmal einen kleinen Stollen durchqueren. Danach stößt du erneut auf ein Hinweisschild, das endgültige Ende der italienischen Kriegsanlagen und für viele der Einstieg.
Danach geht es rund 1 Kilometer im Berg hinab. Im Übrigen sind die Aussichtspunkte im Stollen Fehlsprengungen gewesen. Ursprünglich sollte niemand wissen, dass sich die Italiener hier nach oben graben.
Rückweg zum Startpunkt
Danach folgst du den Weg in vielen Kehren einfach hinab in Richtung Falzaregopass. Den Pass und den Parkplatz siehst du von hier aus bereits sehr gut. Solltest du vom Museum “Tre Sassi” deine Tour gestartet haben, dann musst du kurz bevor du den Pass erreicht hast, nach rechts abzweigen. Die Ausschilderung weist dir hier erneut den Weg zum Kaiserjägersteig. Folge einfach dem Pfad und quere das Massiv bis du am Museum ankommst.
Am Ausgang der Stollen gibt es noch einmal ein Hinweisschild wo es zum Falzaregopass entlang geht.
Noch ein paar Hinweise
Klettersteigset: Ob man für die Tour wirklich ein Klettersteigset benötigt, sollte jeder für sich selber entscheiden. Ich hatte mehrfach den Eindruck, dass ich problemlos auf dieses hätte verzichten können. Im Aufstieg habe ich mich nur ein paar mal mit nur einer Sicherung eingehangen, weil ich dacht es würde Schlimmer. Wurde es aber nicht. Im Abstieg habe ich das Set gar nicht gebraucht.
Der Kaiserjägersteig ist in den Sommermonaten gut besucht. Etwas Wartezeit solltest du deswegen im unteren Bereich immer einplanen.
Kriegsstollen: Die Kriegsstollen der Italiener sind wirklich sehr imposant und weiträumig. Solche Anlagen habe ich bisher in diesem Ausmaß nur hier gesehen. Die Italiener haben im 1. Weltkrieg mehrere Wege direkt in den Felsen gesprengt und Wege, die zum Teil sogar wendelförmig sind, auf über 100 Höhenmeter hinaufgebaut.
Fantastisch sind auf jeden Fall die Ausblicke die du auf der Tour haben wirst.
Hast du noch Fragen? Dann poste diese einfach in die Kommentare. Ich beantworte sie sehr gerne.
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