ÖTK Steig in Kärnten – Klettersteig mit waghalsiger Hängebrücke

Mit seinen 2136 Höhenmetern ist der Koschutnikturm einer der höchsten Massive in der Region zwischen Kärnten und Slowenien. Der Fels ragt, von weitem sichtbar, in die Höhe und so manche Wetterfront solch sich bereits an diesem fest gehangen haben. Vor dem Turm verläuft der Koschuta-Höhenweg, jedoch ohne die Möglichkeit, auf diesen zu gelangen. Von österreichischer Seite gibt es nur eine direkte Variante, und diese führt über einen Klettersteig, dem ÖTK.

 

Kurzinfos
Schwierigkeit
KS2
Höhe des Klettersteigs
140m
Gehzeit
5 Stunden

 

Auch wenn es bisher nur wenige Klettersteige im Kärntner-Gebiet gibt, sind in den letzten Jahren dafür ein paar hinzu gekommen, die es mit anderen Klettersteigen in den Alpen von der Schwierigkeit und der Schönheit bedenkenlos aufnehmen können. Der ÖTK lässt sich hier in die zweite Kategorie einordnen, denn eigentlich ist dieser Klettersteig nicht als Klettersteigaufstiegsvariante gedacht, sondern soll, nach den Vorstellungen des Alpenvereins, im Abstieg begangen werden. Zuvor kann man auf der anderen Ecke des Koschutamassivs den Lärchenturm über einen weiteren, schwierigeren Klettersteig erklimmen und anschließend auf dem Kamm, an der österreichischen-slowenischen Grenze in Richtung ÖTK wandern. Dieser Rundweg dürfte dann auch bedenkenlos den Anspruch an eine erhöhte Schwierigkeit erfüllen.


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Hinweisschild zu den Wanderwegen und Klettersteigen am Koschutahaus

Die entspannende Variante findet man allerdings im Auf- und Abstieg des ÖTK, der zudem seit Neustem mit einer Hängebrücke verschönert wurde. Die Brücke verbindet hierzu den alten ÖTK mit den neu versicherten ÖTK. Dadurch sind eigentlich zwei Klettersteige entstanden, die im mittleren Teil zu Einem verschmelzen. Der Weg hinauf zum ÖTK ist dabei sehr gut ausgeschildert. Beginnen kann man die Tour direkt am Koschutahaus, bei dem sich auch genügend Parkmöglichkeiten befinden. Die Gebühr für die Nutzung des Parkplatzes, ist direkt beim Hüttenwart zu entrichten, sofern das Mauthaus an der Zufahrtsstraße zur Hütte nicht besetzt ist. Wer sich die Gebühr und den Fahrstress ersparen möchte, kann sein Fahrzeug auch in Zell-Pfarre oder der unmittelbaren Umgebung abstellen und anschließenden die rund 300 Höhenmeter zum Koschutahaus hinauf wandern.


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Ein Gewitter braut sich am Koschutnikturm zusammen

Dort wo die Wanderwege in das Gebiet des Koschutamassivs beginnen, befindet sich zudem eine Hinweistafel auf der der Klettersteig des Lärchenturms und die weiteren Wege eingezeichnet sind. Zudem sind auf der Tafel die einzelnen Schwierigkeitsstufen des Lärchenturms mit verzeichnet, welche direkt dem Klettersteigatlas von Kurt Schall entnommen wurden. Beim genaueren Hinsehen, erkennt man die beiden Klettersteige im linken und rechten Bereich der Tafel, die hellrot gekennzeichnet sind. Bei den gelben Pfaden handelt es sich dagegen um Notabstiege des zweiten Schwierigkeitsgrades.


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Die neue Hängebrücke am ÖTK hat es in sich

Wie bereits erwähnt sind die Wege sehr gut beschildert. Zum Beginn wählt man seine Route und begibt sich anschließend in Richtung Lärchenturm oder Koschutnikturm. Da ich nur den ÖTK mitgenommen habe, kann ich aus diesem Grund auch nur diesen Weg beschreiben. Zum Beginn verläuft dieser durch ein Waldgebiet, welches sich allmählich mehr und mehr lichtet. Ausgezeichnet ist der Weg mit der Nummer 642. Sobald man sich auf dem Koschuta-Höhenweg befindet, sollte man Ausschau nach einem Stein halten, auf dem ÖTK vermerkt ist. Von diesem aus, erklimmt man das vor einem liegende Geröllfeld in Richtung der ersten kleineren Felsspitze, die sich vor dem Koschutnikturm befindet. Achtet man dabei auf die rot-weißen Markierungspunkte, kann man den Einstieg nicht verfehlen.

Klettersteige in der Nähe:


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Wegweiser zum ÖTK – Einfach aber wirksam

Am Einstieg erwartet einen, ein gut versicherter Klettersteig. Einen Blick auf die Hängebrücke, konnte man bereits mehrere hundert Meter zuvor werfen. Am Einstieg wirkt diese um einiges Imposanter. Wenn der Rückweg dem Hinweg gleicht, dann empfiehlt es sich die Hängebrücke erst einmal linker Hand liegen zu lassen und den Klettersteig zur slowenischen Grenze hinaufzusteigen. Vor hier aus kann man anschließend noch den Koschutnikturm erklimmen. Auf dem Rückweg über den ÖTK, sollte man jetzt den Weg über die Hängebrücke wählen. Hierdurch steigt man den alten Klettersteig hinab und kommt etwas tiefer, unterhalb des Massivs heraus. Danach sind es nur noch ein paar Meter bis zum Koschuta-Höhenweg, auf dem man zurück zum Koschutahaus gelangt.


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Abstiegshinweis vom Koschuta-Höhenweg über den ÖTK

Die Schwierigkeit des Klettersteiges ist mit einer Zwei einzustufen. Aufgrund der durchgehenden Sicherungen, sind auch weitere Seilsicherungen nicht notwendig. Der Klettersteig ist zudem ein wunderschöner Einstieg, für die vorliegende Klettersteigsaison oder eignet sich Besonders gut für Einsteiger, die sich erst einmal an die Eigenschaften oder Höhe gewöhnen wollen. Insgesamt sollte man für diese Tour zwischen drei bis fünf Stunden einplanen.