Klettersteig Leoganger Steinberge – Der Nordweg auf das Mitterhorn
Auf den Leoganger Steinbergen bei Leogang in der Nähe von Saalfelden haben sich in den letzten Jahren zwei Klettersteigs etabliert, die es in sich haben. Der schwierigere der beiden Klettersteige ist der Südweg der Leoganger Klettersteige. Der Nordweg dient als Abstiegsweg für diesen Klettersteig, ist aber auch für sich alleine einen Ausflug wert. Über beide Klettersteige gelangt man auf das Mitterhorn der Leoganger Steinberge, auf denen ein fulminantes Teufelsloch wartet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Aufstieg zur Passauer Hütte – versteckt sich hier ein alter Kriegssteig?
- 2 Zwei Expressschlingen für den Südweg der Leoganger Klettersteige
- 3 Wo bitte befindet sich der Einstieg zum Nordweg des Klettersteigs?
- 4 Das Teufelsloch am Mitterhorn – ein Naturphänomen der Spitzenklasse
- 5 Gibt es noch etwas zu beachten? – Ja, immer nach dem Wetter fragen!
Aufstieg zur Passauer Hütte – versteckt sich hier ein alter Kriegssteig?
Doch bevor man die beiden Klettersteige besteigen darf, heißt es erst einmal den beschwerlichen Aufstieg zur Passauer Hütte zu bewältigen. Dieser Wanderweg hat es in sich. Über 1.000 Meter geht es in die Höhe bei einem Weg der sich in die Länge zieht. Sein Fahrzeug kann man am Fuß der Leoganger Steinberge, oberhalb des Ortes Leogang abstellen.
Von hier aus folgt man dem gut ausgezeichneten Wanderweg in Richtung der Passauer Hütte. Auf den ersten 500 Höhenmetern spenden die umliegenden Bäume noch Schatten. Anschließend geht es in brütender Hitze weiter, sofern die Sonne scheint. Der Weg wird ab diesen Punkt auch immer beschwerlicher und artet bereits kurz nach der Baumgrenze zu einem Steig aus.
Immer wieder befindet man sich auf in den Stein gegossenen Betonplatten oder Betonstufen, die einen an einen alten Kriegssteig aus dem ersten Weltkrieg erinnern. Doch an dieser Stelle gab es niemals Kampfhandlungen, weswegen diese Betonkonstruktionen eigentlich nicht vorhanden sein dürften. Der Hüttenwirt klärte uns auf. Er erzählte uns, sämtliche Hüttenbetreiber der Vergangenheit haben den Weg immer weiter gesichert. Deswegen findet man neben gummierten Stahlseilen auch alte Kletterseile, die jetzt als Sicherungen dienen. Wo diese noch nicht vorhanden sind, heißt es langsam nach oben klettern. Gerade auf den Betonsteintreppen fühlt man sich des Öfteren wie Frodo, Sam und Gollum auf ihren gefährlichen Weg nach Mordor, als sie die Treppe von Cirith Ungol wählten.
Zwei Expressschlingen für den Südweg der Leoganger Klettersteige
Der Einstieg des Südweges der Leoganger Klettersteige befindet sich kurz nach dem Sattel, vor dem großen Kessel, an dessen Rand es die letzten paar Meter zur Passauer Hütte hinauf geht. Ein Hinweisschild erklärt auch gleich, was man bei diesem Klettersteig nicht vergessen sollte, zwei Expressschlingen. Mit diesen kann man die überhängende Querung des Klettersteigs am besten meistern. Problematisch wird es nämlich, wenn man an dieser Stelle abrutschen sollte und in der Selbstsicherung des Klettersets hängt. Von dieser Position aus kommt man nicht mehr zum Seil zurück und ist auf fremde Hilfe angewiesen.
Wo bitte befindet sich der Einstieg zum Nordweg des Klettersteigs?
Um zum Nordweg zu gelangen muss man auf den nächsten Sattel hinaufsteigen, auf dem der Weg zur Passauer Hütte führt. Auf dem Sattel angekommen, hält man sich allerdings rechts und folgt dem Weg bis kurz vor den ersten kleinen Felsen. Von hier aus geht ein kleiner schmaler Pfad nach unten. Der Einstieg des Nordweges der Leoganger Klettersteige befindet sich gleich unterhalb des Felsvorsprunges, welches der Pfad umschreitet.
Das Teufelsloch am Mitterhorn – ein Naturphänomen der Spitzenklasse
Der Nordweg zählt zu den einfachen Klettersteigen. Bis auf eine leicht überhängende Stelle, gibt es kaum gefährliche Schlüsselstellen. Zudem ist die überhängende Stelle nur im Abstieg etwas schwieriger zu meistern. Der Klettersteig ist nahezu, bis auf eine Grasnarbe, durchgehend gesichert. Im oberen Teil des Klettersteigs befindet sich eine Seilhängebrücke.
Nach der Hängebrücke wartet das eigentliche Highlight des Klettersteigs, das Teufelsloch. Folgt man den ausgezeichneten Weg nach der Hängebrücke nach unten, gelangt man zu diesem Naturphänomen. Über einen Kamin steigt man in das Loch hinein. Dabei gibt es genügend Eisentritte, die einem die notwendige Trittsicherheit garantieren. Am unteren Ende befindet man sich genau vor dem Teufelsloch. Auf der anderen Seite geht es wieder nach oben zum Gipfel.
Weitere Klettersteige in den Berchtesgadener Alpen:
- Isidor Klettersteig auf den Grünstein
- Klettersteig auf das Persailhorn bei Saalfelden
- Klettersteig Grandlspitz am Hochkönig
Aufgrund der Beschaffenheit des Weges empfiehlt es sich, das Teufelsloch über die beschriebene Variante zu besuchen. Der umgekehrte Weg ist aufgrund der schlechteren Sicherungen nicht zu empfehlen. Zudem kommt man im oberen Teil kurz vor dem Gipfel nur mit Reibungskletterei hinauf. Im Abstieg ein echter Horror, wenn man nicht über ein gutes Seil verfügt.
Gibt es noch etwas zu beachten? – Ja, immer nach dem Wetter fragen!
Am Gipfel, dem Mitterhorn, angekommen, kann man sich noch im Gipfelbuch verewigen, bevor man wieder über denselben Weg hinabsteigt. Es gibt im Übrigen keinen anderen Weg, außer den beiden Klettersteigen, um auf das Mitterhorn zu gelangen. Schwere Wanderwege oder andere Steige sucht man vergeblich. Dies war sicherlich auch einer der Gründe, warum die Klettersteige überhaupt angelegt wurden. Für die Besteigung des Klettersteigs und der Besichtigung des Teufelsloches benötigt man rund zwei Stunden. Aus Sicherheitsgründen empfiehlt es sich zuvor beim Hüttenwirt der Passauer Hütte nachzufragen, ob sich das Wetter in den nächsten Stunden verändern wird. In den meisten Fällen zieht das schlechte Wetter von der Westseite herein, welche jedoch von hohen Bergen verdeckt wird.
Weitere Klettersteige in der Nähe
- Isidor Klettersteig in Berchtesgaden
Keine Kommentare zu “Klettersteig Leoganger Steinberge – Der Nordweg auf das Mitterhorn”
Bisher gibt es noch keine Kommentare.